
ROWI ist 35 Jahre
Das ist ein grossartiges Ereignis und Grund zum Feiern!
Claudia Willi hat diesen tollen Anlass zum Grund genommen, die spannende Geschichte des Rowi der letzten 35 Jahre aus ihrer Sicht persönlich niederzuschreiben und einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.
Wir wünschen daher viel Spass beim Lesen der 35jährigen Geschichte des Coiffures ROWI Winterthur.
Ihr Team Rowi
Roger, Antonio, Anita, Susan, Nadja, Celine, Vivienne und Claudia
Wie alles Begann
Wie Roger seine Ausbildung abschloss, der Plan erst mal Mann zu werden und Ein Salon ist frei
Im Frühling 1980 begann Roger seine Ausbildung zum Herren Coiffeur bei Coiffeur Krug an der Holdergasse in Winterthur. Gleichzeitig machte ich meine Ausbildung als Haute Couture Damenschneiderin. Mit Hans Krug hatte Roger einen strengen, aber gerechten Lehrmeister. Nach gelungener Abschlussprüfung machte er im Anschluss daran das vierte Lehrjahr im Damenbereich bei Coiffeur Schubnell an der Brunngasse, auch in Winterthur. Dort lernte er als Mitlehrling Daniela Biasella, die 2 Jahre später mit einigen wenigen Unterbrüchen fast 20 Jahre Rowi mitprägte.
Im Frühjahr 1984 schloss er auch diese Lehre mit Bravour ab und verließ den Lehrbetrieb um in die RS als Füsilier nach Pierre zu marschieren.
Nun gut dachte sich der junge Roger, es wird sich dann schon eine Stelle finden, wenn ich als „Mann“ zurückkehre.
Na, da hat sich Roger seine Überlegungen ohne mich gemacht. Klar hatte ich mir schon länger über Roger’s Talente und Zukunft Gedanken gemacht und habe sogleich begonnen die Inserate zu durchforsten.
Ich sah ihn nicht in einem herkömmlichen Salon arbeiten, mir schwebte größeres vor.
Es dauerte nicht lange, da stieß ich auf ein Inserat: Coiffeur Salon an der Wartstrasse im 2. Stock zu vermieten.
Und so kam es, dass ich mich erstmal selbst über das Objekt persönlich informierte und die ersten Gespräche mit dem Vermieter führte. Ich war von vornherein von der Idee begeistert. Nur die Lage und Größe des Salons machte mir ein wenig Bauchweh. Was soll’s dachte ich mir, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und so kam es, dass ich Roger von der Idee und meinen Überlegungen überzeugen konnte und er den Mietvertrag an einem Sonntag, während eines freien RS-Weekends unterschrieb.
Der erste Salon
Wie gute Fundamente gelegt werden, warum Däumchen drehen dazu gehört und eine Harte Prüfung
Nun hieß es, „rann ad Seck“. Ich organisierte einige gute Freunde und Bekannte, die mich Abends nach der Arbeit und an den Wochenenden beim Abkratzen der fünffach überklebten Tapeten halfen um die Wände anschließend mit einer hellen und freundlichen Farbe neu zu streichen, ohne Murren Gerümpel abtransportierten und entsorgten, Neues herschleppten und sich niemals, auch wenn es oft sehr spät Nachts wurde, beklagten. Im Gegenteil, es machte uns Freude zu sehen wie Rowi entstand. So hatten wir am Ende eine freundliche Atmosphäre und ein gutes Fundament für die Eröffnung von Coiffeur Rowi, die auf den 3. Dezember 1984 gelegt wurde, erschaffen.

Nun hieß es Däumchen drehen und abwarten, sich Ideen überlegen wie, außer durch Mund zu Mund Propaganda Kunden den Weg zu Rowi finden sollen.
Werbekampagnen wurden in verschiedensten Zeitschriften aufgegeben usw. Ich lief stets mit den neuesten Frisurenkreationen „ala Roger“ durch die Stadt und erregte Aufsehen in verschiedensten Variationen, mal Braun mal blond, dann wieder schwarz oder zweifarbig, oder auch in Leuchtpink und verteilte Flyer um Rowi zu positionieren.
Es lief zu Anfang harzig, aber das ließ uns nie vom Weg ans Ziel abbringen…es brauchte einfach Zeit!
Und wer weiß, hätten er und seine erste Mitarbeiterin Silva nicht auch die Wartezeit zwischendurch genutzt, wäre doch nie unser inzwischen zum Kultgetränk gewordener Eistee kreiert worden!
Roger konnte sich auf das Gedeihen von Rowi konzentrieren und ich brachte inzwischen die „Brötchen“ nach Hause. Wir waren und sind nach wie vor ein gutes und eingespieltes Team, das seine Stärken zu schätzen weiß.
Damit Rowi Lehrlinge ausbilden konnte, bedurfte es der Meisterprüfung und so begann ein hartes Jahr der vieles von Roger abverlangte. Fast jedes Weekend ging für das Lernen drauf, Ferien waren gestrichen, daneben Rowi aufbauen usw..Doch schlussendlich hatte es sich gelohnt. Er hat es geschafft und wurde diplomierter Coiffeur Meister und die Evaluation von geeigneten Lehrlingen konnte beginnen.
Und der zweite folgt sogleich
Der Besuch der alten Dame, organische Teamvergrösserung und erste Shows und Seminare
Während dieser Anfangsjahre liebäugelte Roger immer öfter mit der Lokation schräg über der Kreuzung, indem sich damals noch eine Gemäldegalerie befand. Doch da er schon seit Beginn weg die Besitzerin dieses Besagten Gebäudes bediente. Schwärmte er ihr bei jedem ihrer Besuche stets vor, wie gerne er doch im Besitz dieses Ladens wäre.
Es kam wie es kommen musste. Die alte Dame verstarb und als die Nachkommen einen Käufer für die Liegenschaft suchten, wurden wir für das entgegengebrachte Interesse an diesem Objekt belohnt und 1992 stolze Besitzer des heutigen Intercoiffure Rowi an der Wartstrasse 29. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete auch ich mit bei Rowi. Klar war ich erst „Mädchen für alles“ und musste mir öfters das Bedauern von Roger anhören, dass ich nicht Coiffeuse sei. Doch noch heute bin ich froh, dass ich es nicht wurde, denn wer würde den ganzen Umfang an Aufgaben, die ein solcher Betrieb mit sich bringt, erledigen?
Nein, ich sagte mir immer und dazu stehe ich noch heute „Schuster bleib bei deinen Leisten“!
Ja, kreieren war immer schon Roger’s Leidenschaft. Er besuchte im In-und Ausland oft Shows und Seminare, machte Schulungen und bildete sich stets weiter. Nichts war ihm zu viel. Im Gegenteil er sprühte vor Enthusiasmus und Energie.
Turbulente Zeiten brechen an
Was es bedeutet Intercoiffure zu sein, die Geburt einer Tochter und die erste Show
Rowi hatte nach 6 Jahren bereits eine so große Bekanntheit erlangt, dass ich meinen Job aufgab und ganz zu Rowi wechselte und wurden 1991 Mitglied bei Intercoiffure Mondial. Es war ein turbulentes Jahr. So kam es, dass wir im selben Jahr auch noch heirateten.
Intercoiffure Mondial ermöglichte Rowi sich als Coiffuregeschäft in Winterthur zu etablieren. Roger wirkte bei unzähligen von Intercoiffure organisierten Shows mit und machte sich zunehmend einen Namen, der sich in vielen Köpfen einprägte.
1993 wurde unsere Tochter Lea geboren und gleichzeitig wurde Roger Trainer des Young Intercoiffure Team und durfte sein Wissen und Können an die jungen Aspiranten in dieser Branche weitergeben, was ihn viel Zeit, Nerven aber auch wirklich schöne und erfolgreiche Momente bescherte. 1995 war wiederum ein verrücktes Jahr! Erst wurde unser Sohn Jo geboren. Drei Monate später kehrte Roger aus New York zurück und er brachte nicht nur Rollerskates aus Amerika mit, sondern wie er meinte, „Die Neuheit“ für den Schweizer Coiffeurmarkt, nämlich: Extensions!
Roger und Willi Kuhn hatten einen guten Riecher und schnell wuchs das Geschäft und Interesse an Extensionsseminaren und deren Verarbeitung und ich war dazu erkoren Extensionssträhnchen zu produzieren. Tag und Nacht!!! Willi und Roger waren ständig auf der Suche nach guten Haarqualitäten, sei es aus lebenden oder totem Haar, nach dem ultimativen Klebstoff. Sie entwickelten die Klebepistole usw., um nur einen kleinen Einblick zu geben, was alles noch rund um Rowi ablief zu geben. Und es war damals ein Riesen Erfolg!!! Doch muss ich persönlich eingestehen, war und bin ich im Nachhinein nicht unglücklich darüber, dass Roger und Willi das ganze Geschäft anderen überließ und danach wieder Ruhe eingekehrt ist.
Im gleichen Jahr wurde Roger im Zuge seines Schaffens in der Intercoiffure zum neuen Mitglied im Moderat der ICD Schweiz ernannt. Dieses Amt erfüllte er bis zum Millenniumsjahr 2000 an dem Intercoiffure Schweiz den Auftrag erhielt die glamouröse Eröffnungsshow in Berlin zu planen und umzusetzen. Wow, was für eine Aufgabe!! Mit Freude gingen alle an ihr Werk. Gleichzeitig beschloss Roger, dass dies sein letzter Auftritt als Trainer und Moderat der Schweiz sein soll. Es war ein absolut hammergeiler und bis ins letzte Detail gelungener Abschluss seiner jahrelangen Tätigkeit. Es war eine schöne, spannende, aufreibende und hektische Zeit, die immer viel abverlangte, aber der überragende Applaus, war wie immer der schönste und größte Dank, den er entgegennehmen durfte.